Medizinische Fragen
Warum darf ich keine Nasentropfen vor dem Tauchen nehmen, damit der Druckausgleich besser klappt?
Die Wirkdauer der handelsüblichen abschwellenden Medikamente ist zeitlich begrenzt. Wenn die Wirkung unter Wasser nachlässt, schwellen die Schleimhäute wieder an und die sich ausdehnende Luft kann beim Auftauchen nicht mehr entweichen. Es kann ein inverses Barotrauma oder „Umkehrblockierung“ resultieren. Das tut weh und kann sogar zum Trommelfellriss führen. Nach Einnahme von Nasentropfen sollte 12 Stunden nicht getaucht werden.
Bei mir wurde ein PFO (persistierendes/offenes Foramen Ovale) diagnostiziert. Kann ich damit tauchen?
Das lässt sich leider nicht in drei Sätzen beantworten, denn man muss zunächst feststellen, wie groß das „Loch im Herz“ ist und welche Risiken es dadurch birgt. Am besten, Du lässt Dich von einem erfahrenen Taucherarzt diesbezüglich ausführlich beraten.
Darf ich während der Schwangerschaft tauchen wenn ich im Flachwasserbereich bleibe?
Nein! Das Risiko für das ungeborene Kind ist nicht absehbar, Hinweise deuten aber auf ein erhöhtes Risiko für das ungeborene Kind hin. Schnorcheln ohne Abtauchen ist aber ok.
Mein Kind möchte tauchen. Ab welchem Alter ist das empfehlenswert?
Dein Kind sollte mindestens 8 Jahre alt sein und natürlich schwimmen können. Am besten Du besprichst das mit Eurem Kinderarzt in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Tauchmediziner. Zu berücksichtigen ist der körperliche und geistige Entwicklungsstand. Kinder sind keine Erwachsene und brauchen eine besondere Betreuung.
Wann darf ich nach einem Herzinfarkt wieder tauchen gehen?
Grundsätzlich sollte nach einem Herzinfarkt ein Jahr mit Tauchen pausiert werden. Vor Wiederaufnahme des Tauchsports muss eine fundierte Beurteilung Deiner Belastbarkeit, der Herzmuskelfunktion, Herzdurchblutung und des Herzrhythmus vorgenommen werden.
Darf ich nach einem Spontanpneumothorax tauchen?
Prinzipiell ist ein spontaner Lungenriss ein absolutes Ausschlusskriterium. In ganz wenigen Fällen kann jedoch – und nur mit technisch aufwändigen Zusatzuntersuchungen – eine bejahende Einzelfallentscheidung getroffen werden.
Ich bin übergewichtig. Habe ich ein erhöhtes Risiko beim Tauchen?
Zugegebenermaßen: ja, das Risiko ist erhöht. Wesentliche Faktoren sind die körperliche Fitness (Herz und Lunge), der hohe Fettanteil in dem sich Stickstoff gut löst und die Gefahr des Flüssigkeitsmangels durch starkes Schwitzen. Du solltest in jedem Fall ein Belastungs-EKG durchführen lassen. Ist dies in Ordnung, kannst Du konservative Profile tauchen – am besten Nitrox auf Lufttabelle und vergiss nicht ausreichend zu trinken! Damit kannst Du diese Risiken einengen.
Ich habe Asthma. Darf ich tauchen?
Das hängt davon ab, welchen Typ von Asthma Du hast (allergisch, Anstrengungs-Asthma, intrinsisches Asthma etc…) und wie Du eingestellt bist. Am besten lässt Du Dich zunächst bei Deinem Lungenfacharzt komplett durchchecken und stellst Dich mit den aktuellen Untersuchungsbefunden bei einem Tauchmediziner vor. Kinder mit Asthma sollten nicht Tauchen.
Ich habe mir die Sehschärfe der Augen „lasern“ lassen. Wann darf ich wieder tauchen?
Empfohlen wird eine Tauchpause von drei Monaten, da die Hornhaut heilen muss. Zudem sollten die Augen nach diesen Behandlungen während mindestens 3 Monaten keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden (sehr gute Sonnenbrille, Mütze). Dein Augenarzt sollte vor dem Tauchen die vollständige Abheilung bestätigen.
Was kostet eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung?
Die tauchsportärztliche Vorsorgeuntersuchung ist eine Eigenleistung und wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Sie ist somit eine privatärztliche Leistung. Es gibt von der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin GTÜM klare Richtlinien über den Untersuchungsinhalt und was das kosten darf. Abgerechnet wird nach der gültigen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). In der Regel kostet eine Standartuntersuchung ca. 80 bis 100 €.