Fragen zur Tauchtechnik

Was ist damit gemeint, dass ich mich an die „Richtlinien international anerkannter Verbände“ halten muss? Welche Verbände sind das? Muss ich Mitglied in diesem Verband sein?

Der Grund für die Formulierung „Richtlinien international allgemein anerkannter Verbände“ ist, dass nicht aqua med oder eine Versicherung die Regeln für das Tauchen festlegen. Dies ist Aufgabe der Ausbildungsverbände, die dies seit Jahrzehnten verantwortungsvoll und erfolgreich tun. Zudem können sich diese Regeln im Laufe der Zeit häufig verändern und durch die gewählte Formulierung bleiben die  Versicherungsbedingungen aktuell, auch wenn sich die Standards der Verbände ändern. Gleichzeitig sind wirklich extreme Formen des Tauchens (z. B. 80 m mit Luft oder ein PO2 von 2,0 bar) dadurch ausgeschlossen. Das ist im Interesse der Versichertengemeinschaft, damit Einzelne mit extrem hoher Risikobereitschaft nicht die Versicherungsprämien für alle in die Höhe treiben.

Bei den „international allgemein anerkannten Verbänden“ handelt es sich um alle Verbände im Pool der EUF (European Underwater Federation/www.euf-certification.org), CMAS (www.cmas.org) und des WRSTC/RSTC (www.wrstc.com). In diesen drei Organisationen sind fast alle größeren Verbände zusammengeschlossen, die es weltweit gibt, unter anderem PADI und SSI. Die Formulierung in den Versicherungsbedingungen gilt auch für die Apnoe- und Freitauchprogramme und deren Tec-Ableger der hier genannten Verbände. Weiterhin ist sie zutreffend für Verbände, die ein Äquivalenzabkommen mit dem EUF, CMAS oder WRSTC/RSTC haben (im Rahmen der Abkommen).

Um sich auf die Standards des jeweiligen Verbandes berufen zu können, muss man weder ein Brevet desselben besitzen noch Mitglied sein. (Ausnahme: für das Technische Tauchen ist ein Nachweis einer entsprechenden Ausbildung erforderlich.)

 

Ist für die Gültigkeit der dive card ein Brevet erforderlich?

In den Versicherungsbedingungen ist eine nachweisbare Ausbildung nur für das Technische Tauchen ausdrücklich gefordert, also für Tauchgänge, bei denen andere Atemgase als Pressluft oder mit Sauerstoff angereicherte Luft (Nitrox) benutzt werden (TUV 4.1.2.3).

Ausgeschlossen sind aber Tauchgänge, bei denen die Empfehlungen international anerkannter Verbände für das Freizeittauchen vorsätzlich oder grob fahrlässig nicht beachtet werden (TUV 4.1.2.1).

Auch wenn für z. B. Solotauchen, Höhlentauchen oder Tauchen mit Trockenanzug explizit kein Brevet gefordert wird, empfehlen wir grundsätzlich, nur entsprechend des jeweiligen Ausbildungs- bzw. Erfahrungsstandes zu Tauchen.

 

Hat aqua med ein eigenes Tiefenlimit?

Nein. Weder wir von aqua med noch unsere Versicherungspartner machen die Regeln für das Tauchen! Dies ist Aufgabe der Ausbildungsverbände. Auf diese Regeln beziehen wir uns in den Versicherungsbedingungen. Dadurch sind die Bedingungen automatisch – auch bei Anpassung der Standards durch die Verbände – auf dem aktuellsten Stand. Gleichzeitig sind wirklich extreme Formen des Tauchens (z. B. 80 m mit Luft oder ein PO2 von 2,0 bar) dadurch ausgeschlossen.

Wie tief darf ich mit der dive card tauchen?
Je nach Ausbildungsstand sind die Tiefenlimits natürlich unterschiedlich: Das Sporttauchlimit mit Pressluft liegt üblicherweise bei 40 Metern, aber ein technischer Taucher kann mit Trimix natürlich problemlos andere Tiefen erreichen. Wir empfehlen Dir, auch im Interesse der eigenen Sicherheit und Gesundheit, Dich an Deine Tauchausbildung zu halten. Trotz geringer Unterschiede in den Tiefenlimits geben die international anerkannten Verbände einen Rahmen für sicheres Tauchen vor. Solange Du Dich in diesem Rahmen bewegst, hast Du vollen Schutz über die dive card.

Was passiert, wenn ich doch mal tiefer tauche?
Natürlich kann es passieren, dass man mal absackt, seiner entschwindenden Kamera hinterher taucht oder einfach mal nicht genau drauf achtet. Besteht eine Tiefenempfehlung von 40 Metern, bist Du bei einer Abweichung nicht automatisch vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Lediglich vorsätzliche oder grob fahrlässige Missachtung der Richtlinien des Tauchens gefährden Deinen Versicherungsschutz.
Wir von aqua med setzen uns ganz entschieden für regelgerechtes und sicheres Tauchen ein. Frag Dich bitte selbst: Was bringt es mir versichert zu sein, aber durch mein leichtsinniges Tauchverhalten meine Gesundheit aufs Spiel zu setzen?

Ab wann ist ein Tauchgang „grob fahrlässig“?
Wo genau die Grenze zur groben Fahrlässigkeit liegt wird im Zweifelsfall von einem externen Gutachter entschieden. Zur Beurteilung spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle, z. B. Deine Ausbildung und Erfahrung, aber auch die lokalen Gegebenheiten und aktuelle Bedingungen des Tauchgangs.

Fazit
Als medizinisches Unternehmen liegt uns in erster Linie Deine Gesundheit am Herzen! Um mit potentiellen Gefahren beim Tauchen umgehen zu können, ist eine entsprechende Ausbildung notwendig und sinnvoll. Jeder, der nach den Richtlinien der international anerkannten Verbände taucht, wird über die dive card optimal abgesichert sein. Taucher ohne Risikobewusstsein oder diese, die willentlich die Gefahr suchen, sind bei uns nicht richtig!

 

Bin ich über die dive card beim Solotauchen abgesichert?

Ja, Solotauchen ist grundsätzlich als Tauchverfahren abgedeckt. Allerdings weisen die Versicherungsbedingungen darauf hin, dass der Versicherungsschutz ausgeschlossen ist, wenn die Empfehlungen international allgemein anerkannter Verbände für das Freizeittauchen vorsätzlich oder grob fahrlässig nicht beachtet werden. Bei den Empfehlungen kommt es in erster Linie auf die mitgeführte Zusatzausrüstung, die Signalboje bzw. den Support an der Oberfläche an. Welche Standards und Richtlinien das im Einzelnen sind kannst Du bei Deinem Tauchverband in Erfahrung bringen. Wir empfehlen auf jeden Fall einen Kurs für das Solotauchen zu absolvieren.

 

Bin ich über die dive card beim Technischen Tauchen abgesichert?

Technisches Tauchen ist grundsätzlich über die dive card abgedeckt.
 
Allerdings fordern die Versicherungsbedingungen (Teil 3, 4.1.2.3.) eine nachweisbare Ausbildung und es wird darauf hingewiesen (Teil 3, 4.1.2.1), dass der Versicherungsschutz ausgeschlossen ist, wenn „die Empfehlungen international allgemein anerkannter Verbände für das Freizeittauchen ... vorsätzlich oder grob fahrlässig nicht beachtet werden“. Welche Standards und Richtlinien das im Einzelnen sind kannst Du bei Deinem Tauchverband in Erfahrung bringen.

Der Grund für diese Formulierung ist, dass nicht aqua med oder eine Versicherung die Regeln für das Tauchen machen können. Dies ist Aufgabe der Ausbildungsverbände, die dies - zur Sicherheit aller Taucher und um staatliche Eingriffe weitgehend zu verhindern - seit Jahrzehnten im Rahmen der Selbstregulierung des Tauchsports sehr erfolgreich wahrnehmen. Zudem verändern sich diese Regeln im Laufe der Zeit. Durch die oben genannte Formulierung sind die Versicherungsbedingungen immer automatisch - in Anpassung an die Standards der Verbände - auf dem neuesten Stand. Gleichzeitig sind wirklich extreme Formen des Tauchens (z. B. 80 m mit Luft oder ein PO2 von 2,0 bar) dadurch ausgeschlossen. Das ist im Interesse der Versichertengemeinschaft, damit Einzelne mit extrem hoher Risikobereitschaft nicht die Versicherungsprämien für alle in die Höhe treiben.

 

Bin ich abgesichert, wenn ich meine Ausrüstung (z. B. 1. und 2. Stufe) selber montiert habe? Oder wenn keine CE-Prüfung vorliegt?

In den Versicherungsbedingungen ist keine Zertifizierung der Ausrüstung vorgeschrieben. Wir halten eine (CE-) Zertifizierung von Tauchausrüstung für Deine eigene Sicherheit aber dringend für sinnvoll und empfehlen, die Vorgaben der Hersteller zu beachten. Am Besten erfragst Du direkt beim Hersteller, ob die von Dir verwendeten Komponenten technisch kompatibel sind.